Geschichte

Im Jahre 1908 fand die Gründungsversammlung auf den Seewiesen, bei Mutter „Grün“ statt. Die Leitung hatte damals Otto Heinrich. Im Mai 1908 wurde dann der Antrag auf einen selbstständigen Verein gestellt. Dieser wurde am 31. Juli 1908 erteilt und damit gab es auch eine offizielle Spielberechtigung.
Für die Gründungsversammlung sind folgende Sportfreunde ermittelt: Otto Heinrich, Erhard Lohse, Rudi Lohse, Kurt Wahl, Robert Höhle, Paul Heinrich, Paul Lehmann, Georg Schröder.
Die Vereinsfarben waren, schwarzes Hemd und weiße Hose. Im Spätherbst kamen die Sportler im Gasthaus Richter unter.
Die Spielstätten waren unterschiedlich. Genannt werden der „Heller“, da mussten die Spieler Torstangen mitbringen und aufbauen. Gespielt wurde auf der Sandwüste zwischen Wiesen, Birken und Gartenstraße. Bei Kriegsausbruch 1914 kam der RBC einige Zeit an der Grimmstraße unter.
Der Weltkrieg brachte die ersten Opfer. Man musste sich mit „SV Brandenburg Dresden“ vereinigen. Gespielt wurde jetzt auf dem Sportplatz in Mickten, am Straßenbahnhof. Nach Kriegsende machte sich der RBC wieder selbständig, schaffte 1922 den Aufstieg in die „Liga“. Der Aufstieg war im „Loch“ erkämpft . Doch eine ordentliche Spielstätte fehlte immer noch. Die Stadt Radebeul legte zwei schöne Sportplätze am Realgymnasium an. Nach auch für die damalige Zeit zähen Verhandlungen, wurde vom Gemeinde-Vorstand-Vorsitzenden Werner, grünes Licht erteilt. Nun war die Sorge um die Spielstätte und Platzfrage endlich beseitigt, man konnte ab Herbst 1922 besser planen. Damit verbunden war ein stetiger Mitgliederzulauf ausgelöst. Vor allem Jugendliche kamen in den folgenden Jahren .In diesem Jahr wurde auch Herbert Schöbel (Sepp, Foto ganz rechts bzw. unten rechts) Mitglied im Verein, bis 1942 war er ein erfolgreicher Stürmer des Radebeuler BC. Nach dem Krieg spielte er dann bei der Alten Herren an der Forststraße.

Der Abstieg aus der Liga 1927 brachte den Verein in keine Krise, in echter Sportkameradschaft hielten Aktive und Passive Sportfreunde zum RBC.
Zum zwanzigjährigen Jubiläum musste der RBC in das Ostragehege, um ein Pflichtspiel zu bestreiten. Dem Meister DSC wurde ein beachtliches Ergebnis abgerungen. Zum Ende der Spielzeit stand es 4:4.
In den nächsten Jahren wurde der erfolgreiche Weg fortgesetzt, unter dem Vorstand um Kurt Otto, W. Fritz Pilz. Ab 1931 unter E. Hochmuth und ab 1940 unter Fritz Windrich.
In der Zeit der Arbeitslosigkeit fand die Führung des RBC, Mittel und Wege den Erwerbslosen, im Winter, zwei Jahre lang, durch besondere Erwerbslosenspiele für einige Stunden die Sorgen zu nehmen. Bis 1933 gab es einen Mitgliederzuwachs auf 250 Sportfreunde. Der Verein zählte 11 Fußballmannschaften, davon waren die Hälfte Jugend- und Knaben-Mannschaften. Diese wurden schon damals als Vorbild für gute Nachwuchsarbeit gewürdigt. Dies führte auch zu Einladungen zu Auswahlspielen. Es wurden Jugendspieler Hans Drache, Werner Heine, Helmut Fuchs, Rudi Denkler, Heinz Meschke vom RBC eingeladen. Weiterhin wurden vom Gau zu Repräsentativ- spielen aus der 1. Mannschaft die Spieler: Schiedeck, Talkenberg, Baldauf, Locke, Danilak, Goltzsche, Richter, Thalheim, Schnelle, Schmidt, Clausnitzer, Hennig, Schöber und Möbius in den Jahren immer wieder je nach Form eingeladen. Um den Mannschaften von RBC, Gästen und Schiedsrichtern eine ordentliche Umkleide- und Waschgelegenheit zu geben, wurde 1925 an den Bauausschuss Radebeul der Auftrag eingereicht, längs der Begrenzungsmauer zum Realgymnasium diese zu schaffen. Der Genehmigungs-Prozess verlief erstaunlich schnell. Die Bebauung erfolgte und konnte am 07.06.1926 von der Amtshauptmannschaft-Baupolizei abgenommen und freigegeben werden. Somit war wieder ein Stück Heimat für den RBC erschaffen. Zugute kam diese Maßnahme vor allem den unteren und Jugendmannschaften. Die erste und zweite Männermannschaft kleideten sich zum Spiel in der „kleinen Weintraube“ um. Für ein geselliges Beisammensein, für Vorstands- und Mitgliederversammlungen, Mannschaftsbesprechungen war der Treffpunkt in der „Goldenen Krone“. In der Woche konnte man am Donnerstag-Abend, seine Sorgen und Fragen an die Vorstandsmitglieder los werden. Es waren nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die Jugendlichen, welche diese beantwortet bekamen. Dies sollte sich aber bald ändern.
Nach der 25-Jahrfeier 1933 kamen die Nazis zu immer mehr Einfluss und dieser machte vor dem Sport nicht halt. Versammlungen und Schiedsrichter Weiterbildungen wurden jetzt zum Teil in die „Vier Jahreszeiten“ oder in die „Goldene Weintraube“ verlegt. Die Männermannschaft mit den altbekannten Spielern, Schiedeck, Locke, Danielak, Schreger, Talgenberg, Goltzsche, Clausnitzer, Bergmann, Hänsel, Schnabel und den Brüdern Denkler. In der jeweiligen Klasseneinteilung spielte der RBC immer vorn mit. Nach und nach wurde die Mannschaft mit RBC Jugendspielern verjüngt. Es gab in der Jugendarbeit gute Erfolge und die zweite Männermannschaft wurde in ihrer Klasse Meister 1934. Durch weitere Spielklassen-Veränderung, spielte der RBC ab 1937 in der Bezirksklasse und damit gab es auch spielstarke Gegner, unter anderem Riesaer SV 1903, Sportfreunde Freiberg, Dresdenia SV Dresden, Freital 04, Heidenauer SC, TSB Gröditz, VFB 08, Meissen 08, Postsport SV, dies sind nur einige Mannschaften, welche hier genannt werden sollen. Die Spielernamen änderten sich. Für den RBC liefen nun Fuchs, Schütze, Hennig, Stelzer, Fleischer, Gancarczyk, Berger, Döring, Kunze, Kreher auf. Doch ein Unheil rückte immer näher und sollte die Geschichte des RBC stark beeinflussen.
Der 2. Weltkrieg stand vor der Tür, so dass auch der RBC viele Spieler verlor. Die damalige A-Mannschaft wurde 1941-42 durch den Arbeitsdienst nicht verschont, in dieser schwierigen Zeit kümmerten sich vor allem ältere Sportfreunde um die Jugendlichen und so konnte der Spielbetrieb bis Ende 1944 offengehalten werden. Dies ist den Sportfreunden Mauersberger, Berger, Mehlhorn zu verdanken. Doch wieder hat ein Krieg die gute Arbeit im Erwachsenen- und Jugendbereich zerstört, in dem große Lücken hinterlassen wurden. Der Krieg war das „Aus“ für diesen bürgerlichen Verein, er wurde1945 aufgelöst. Ab 1946 wurde die Sportplätze am Realgymnasium nach sowjetischem Vorbild umgebaut und auch durch die Besatzungsmacht genutzt. Es sollte Jahrzehnte dauern, bis am 06.04.1998 die Wiedergründung vom Radebeuler BC stattfand.
Auf der Wilhelm-Pieck-Straße stand für einen Neuanfang ein Sportplatz zur Verfügung. Der Neuanfang erfolgte 1946 mit der SG Radebeul, die 1947 umbenannt wurde in „ALCID Radebeul“ und 1948 durch den Einstieg des Trägerbetriebes VEB Chemische Fabrik v. Heyden „BSG Chemie Radebeul“ hieß. Doch dies hat mit dem RBC nicht viel gemeinsam, außer dass sich ehemalige Fußballer des Vereins dort wiederfanden. Die BSG Chemie Radebeul war ein Gründungsmitglied der 1952 gegründeten drittklassigen Bezirksliga Dresden, die Mannschaft konnte sich dort nur ein Jahr halten, erst von 1983 bis 1987 kehrte die Mannschaft wieder in die Bezirksliga zurück.

Fußball wird im 1908 gegründeten Radebeuler Ballspielclub seit der Wiedergründung am 06.04.1998 wieder gespielt. Dies wurde durch die Fußball-Abteilungen von Planeta Radebeul und Chemie Radebeul möglich, welche zusammengingen um eine schlagkräftige Radebeuler Mannschaft zu formen. Diese beiden Fußballabteilungen haben sich zum Radebeuler BC 08 vereinigt. Die Versammlung zur Wiedergründung des Radebeuler Ballspielclub 1908 fand am 06. April 1998 statt. Unsere 1. Männermannschaft stieg 2004 in die Bezirksliga aufspielt und spielt seit dem Aufstieg 2009 in der Landessliga. 2012 stieg unsere 2.Männer zum zweiten Mal seit der Wiedergründung in die Kreisoberliga (vorher Bezirksklasse) auf.
In den Jahren seit der Neugründung des Radebeuler Ballspiel-Club, konnten durch die Juniorenmannschaften Kreismeistertitel, Staffelsiege der Bezirksklassen, Bezirkspokalsiege und Bezirksligameistertitel erreicht werden. Der größte Erfolg in der Jugendarbeit wurde mit dem Aufstieg der B-Junioren aus der Bezirksliga in die Landesliga geschafft.

Sehr erfolgreich entwickeln sich seit kurzen unsere Juniorinnen-Mannschaften. Mit anfangs acht Spielerinnen wurde 2008 eine C-Juniorinnen-Mannschaft aufgebaut. Sie nahm ab der Saison 2008/09 am Spielbetrieb in der Bezirksliga Dresden teil und konnte gleich im ersten Jahr jeweils den dritten Platz bei den Bezirksmeisterschaften und den Hallenbezirksmeisterschaften sowie das Pokalfinale erreichen. Unsere Juniorinnenmannschaften konnten im Januar 2013 in allen Altersklassen den Hallenmeistertitel in Sachsen gewinnen.

Unsere 1. Männermannschaft stieg 2004 in die Bezirksliga auf und spielt seit dem Aufstieg 2009 in der Landessliga. Im Spieljahr 2012/13 stieg unsere 2. Männermannschaft zum 2.mal seit der Wiedergründung des RBC in die Kreisoberliga (früher Bezirksklasse) auf. Seit der Strukturreform im Sächsischen Fußballverband 2010/11 ist Radebeuler BC Mitglied des Stadtverbandes Fußball Dresden. Der RBC08 ist im Fußball ein Aushängeschild der Region und dieses soll auch in der Zukunft so bleiben.
Dieser Beitrag wurde nur möglich, da Sportfreund K-H. Hänsel recherchierte. Vielen Dank für die geleistete Arbeit.

Statistische Daten:

1927
Vorstand: Kurt Otto; Geschäftsführer: Fritz Otto; Vereinslokal: Goldene Krone; Sportplatz: Realgymnasium
1931-1933
Vorstand: E. Hochmuth; Geschäftsführer: E. Hochmuth; 2. Vorsitzenter: Erich Locke; Vereinslokal: Goldene Krone; Sportplatz: Realgymnasium
1943-1944
Vorstand: Fritz Windrich; Geschäftsführer: Fritz Windrich; Vereinslokal: Kleine Weintraube (R.-Wagner-Straße 1); Sportplatz: Realgymnasium